Düsseldorf ist ein Eldorado für Kreative. Hier wird die niederrheinische Lebensart in vollen Zügen genossen. Ein sichtbares Zeichen dafür ist, dass Düsseldorf neben Paris und Mailand als eine der Mode-Zentren Europas gilt. Davon zeugen nicht nur die hier ansässigen Modeschöpfer, sondern auch die Zentralen einiger der bekanntesten Bekleidungshäuser Deutschlands. Auch auf dem Gebiet der bildenden Künste behauptet Düsseldorf eine Top-Stellung. So genießt die Kunstakademie Düsseldorf mit Ursprüngen im 18. Jahrhundert bis heute Weltruf. Das gilt auch für Musik und Entertainment, stehen in Düsseldorf doch mit der Tonhalle, der Deutschen Oper am Rhein und dem Capitol Theater renommierte Veranstaltungsorte zur Verfügung. Zum Besuch laden auch zahlreiche Museen und Galerien sowie das berühmte Kabarett Kom(m)ödchen ein. Einmal im Jahr begrüßt zudem die große japanische Gemeinde Gäste von nah und fern zu einem Japantag - Ein Volksfest, das von einem berauschenden Höhenfeuerwerk über der Rheinkulisse gekrönt wird. Bei so viel Kunst und Kultur ist es dann auch nicht verwunderlich, dass Düsseldorf als eine besonders lebenswerte Stadt gilt. Im deutschen Ranking hält die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens in Punkto Lebensqualität nach München den zweiten Platz und international nimmt sie Platz sechs ein. Ein solch angenehmes Flair lockt natürlich auch Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft an. Ganze 22 Hochschulen beherbergt die 600.000-Einwohner-Stadt, wozu auch die Heinrich-Heine-Universität mit rund 30.000 Studierenden zählt. Hinzu kommt die wirtschaftliche Bedeutung als Hauptsitz zahlreicher Konzerne und Messestandort an dem allein 22 Weltleitmessen ausgetragen werden. Damit Gäste und selbstverständlich ebenso die Einwohner sich auf ein Glas treffen können, lädt die Düsseldorfer Altstadt ein. Sie wird auch die längste Theke der Welt genannt und viele der typischen Düsseldorfer Altbier-Brauereien sind hier mit Bauhäusern vertreten. Als ideale Location für eine Partynacht oder einen romantischen Abend zu zweit bietet die Altstadt aber auch moderne Clubs und selbstverständlich Restaurants für jeden Geschmack. Nicht weit entfernt befindet sich die Königsallee, die in Düsseldorf eigentlich nur Kö genannt wird. Oft wird die Kö mit Luxusgeschäften sowie den Schönen und Reichen der Welt verbunden. Das ist wohl richtig - aber auch für den normalen Geldbeutel sind hier zahlreiche Geschäfte ansässig, sodass sich ein Bummel zum Shoppen immer lohnt.
Liebesschlösser in Düsseldorf passen ideal in die Atmosphäre aus ausdrucksstarker Kunst und kreativer Mode
Der Meisterschüler und spätere Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie, Joseph Beuys, hätte wohl große Freude an Liebesschlössern in Düsseldorf gehabt. Orte an denen eine überwältigende Anzahl an Liebesschlössern angebracht ist, hätten doch so sehr seine Vorstellung einer "Sozialen Plastik" erfüllt. In diesem Sinne ergibt die Menge der einzelnen Liebesversprechen, die jedes Liebesschloss in Düsseldorf zum Ausdruck bringt, ein neues Gesamtkunstwerk. Es drückt nicht nur in einem romantischen Symbol die unauflösliche Verbundenheit eines Liebespaares aus, sondern zeigt auch, wie viele Menschen die gleiche Sehnsucht haben. Beim Anblick Zehntausender Liebesschlösser wird jedem sofort auch klar: Wir gehören alle zusammen! Auch wenn die Ursprünge des Brauchs nicht sicher bekannt sind, beruhen sie doch wohl auf einem Ritual der Sanitätsakademie San Giorgio, die sich im italienischen Florenz befindet. Nach ihrem Abschluss nahmen die Studenten die Vorhängeschlösser ihrer Spinde, befestigten sie an einer Brücke, warfen den Schlüssel ins Wasser und verabschiedeten sich so von ihrem Studium. Dieser Brauch wurde von Verliebten in Rom aufgenommen. Sie allerdings hingen das Liebesschloss an die Milvische Brücke und warfen den Schlüssel zum Zeichen ewiger Liebe in den Fluss. Aus Serbien ist eine ähnliche Tradition seit Anfang des 20. Jahrhunderts überliefert und aus Ungarn seit den 1980er Jahren. In Deutschland wurden Liebesschlösser zunächst im Jahre 2008 an der Hohenzollernbrücke in Köln angebracht. Schnell wuchs ihre Zahl auf mehrere Tausend an und die Sorgen der Verantwortlichen stiegen, dass die Brücke Schaden nehmen könnte oder die Sicherheit nicht mehr gewährleistet sei. Bis heute überwiegt jedoch die Sympathie für die schöne Tradition. Die wird in der Stadtverwaltung Düsseldorf prinzipiell wohl auch so empfunden. Allerdings sind in der Vergangenheit andernorts Laternen oder auch Brückengeländer unter der Last der Liebesschlösser zusammengebrochen. Daher werden Liebesschlösser in Düsseldorf an öffentlichen Orten in regelmäßigen Abständen entfernt und von der Stadt eine gewisse Zeit lang zur Abholung bereit gehalten. Dabei hat die Stadt jedoch das Versprechen abgegeben, Orte zu schaffen und freizugeben, an denen Liebesschlösser dauerhaft angebracht werden können.
Eigentlich viel Platz für Liebesschlösser in Düsseldorf
An Brücken hätte Düsseldorf zumindest viel zu bieten. Alleine über die vier Arme der Düssel und ihre Nebenarme gehen Dutzende Brücken. Über den Kittelbach sind es in Unterrath sogar sieben auf einem Kilometer und in der Innenstadt entlang der Kö führen drei Brücken über den Stadtgraben. Er wird aus der nördlichen und südlichen Düssel gespeist. Viele dieser Orte sind gewiss für Maßnahmen geeignet, die ein Anbringen von Liebesschlössern erlauben. In anderen Städten wie in Lübeck wurden beispielsweise zusätzliche Ketten angebracht. Wiederum an anderen Orten sind es Gitterkonstruktionen, die für die Anbringung von Liebesschlössern freigegeben sind. Das größte Potential bieten aber die weltberühmten Rheinbrücken - die Düsseldorfer Brückenfamilie. Ursprünglich gehören drei dieser monumentalen Brücken zum Ensemble, die weltweit die Entwicklung der sogenannten Schrägseilbrücken richtungsweisend beeinflusst haben. Heute sind es sieben. Drei davon kommen jedoch als Eisenbahn- oder Autobahnbrücken für Liebesschlösser in Düsseldorf nicht infrage. Zwei weitere bieten sich aus anderen Gründen nicht an.
Rheinkniebrücke: Schrägseilbrücke, die Maßstäbe gesetzt hat
Die Rheinkniebrücke wurde 1969 fertiggestellt und führt sechsspurig Kraftfahrzeuge aber auch Fußgänger und Radfahrer vom rechtsrheinischen Unterbilk beziehungsweise Friedrichstadt ins linksrheinische Oberkassel und umgekehrt. Ihr Bau wurde aufgrund des ständig steigenden Verkehrsaufkommens in Düsseldorf notwendig. Ihren Namen hat sie übrigens von ihrer Position. Sie ist nämlich an dem Flussabschnitt erbaut, der aufgrund seines Verlaufs Rheinknie genannt wird. Mit einer Gesamtlänge von gut anderthalb Kilometern breitet sie sich majestätisch über den Rhein aus. Zum Zeitpunkt ihres Baus war sie längste Schrägseilbrücke der Welt. Das war wohl sicher auch ein Grund dafür, warum sie nicht lange nach der Kölner Hohenzollernbrücke beliebter Anbringungsort für Liebesschlösser in Düsseldorf wurde. Bei der Rheinkniebrücke zeigte sich die Stadt jedoch weniger angetan von diesem schönen Brauch als die Brückenbetreiber in Köln. Daher werden die Liebesschlösser hier seit spätestens Mai 2011 in regelmäßigen Abständen entfernt.
- Einst längste Schrägseilbrücke der Welt
- In jede Richtung drei Spuren für Kraftfahrzeuge
- Überbrückt den Rhein an einer markanten Stelle, die Rheinknie genannt wird
Die Oberkassler Brücke: gut frequentierte Verbindung zur Altstadt
Die heutige Oberkassler Brücke aus dem Jahre 1976 ist mit knapp 615 Metern Gesamtlänge nicht ganz so gigantisch wie die Rheinkniebrücke. Allerdings wurde die vorherige alte Oberkasseler Brücke schon 1898 eröffnet. Der Neubau der heutigen Brücke war ein äußerst kompliziertes Unterfangen. Sie wurde zuerst etwa 50 Meter stromaufwärts gebaut und wurde dort bis zum Abriss der alten Brücke und der Fertigstellung des Unterbaus für die neue als provisorische Rheinbrücke genutzt. Am 7. und 8. April 1976 wurde sie in einer spektakulären Aktion mit ihren 12.500 Tonnen und dem 103 Meter hohen Pylonstift stromabwärts an ihre endgültige Position verschoben. Die Oberkasseler Brücke verbindet in Altstadtnähe die Innenstadt mit Oberkassel und wird daher neben Kraftfahrzeugen besonders gerne von Fußgängern und Radfahrern genutzt. Folglich nahmen Liebende auch hier die Gelegenheit besonders gerne wahr, ihren Bund mit einem Liebesschloss zu besiegeln. Allerdings fallen die Schlösser auch hier städtischen Entfernungsaktionen zum Opfer. Das gilt ebenso für den nahegelegenen Zaun an der Rheinuferpromenade, an dem die Liebesschlösser in Düsseldorf zunächst geduldet wurden. Inzwischen werden sie aber auch hier leider abgenommen.
- Verbindung von Innenstadt mit Oberkassel
- Nur wenige Fußminuten bis in die Altstadt
- Sie wurde nach ihrem Bau um rund 50 Meter verschoben
Rheinfähre "Michaela II": Liebesschlösser sind hier willkommen
Als Brücke im übertragenen Sinne kann auch eine Fähre bezeichnet werden. Ebenso wie eine Brücke schafft sie eine Verbindung. Dies gilt im Falle von Langst und Kaiserswerth auch für die "Michaela II" als Rheinfähre. Sie bringt seit vielen Jahrzehnten Berufspendler aber auch Ausflügler mit jahreszeitlich angepassten Fahrzeiten von einer Seite des Rheins auf die andere. Darüber hinaus ist es auch möglich, auf der Rheinfähre, die gleichzeitig ein Familienbetrieb ist, eine Trauung durchzuführen. Das besondere an der "Michaela II" ist, dass auf ihr Liebesschlösser in Düsseldorf gerne gesehen sind. Eigens dafür haben die Betreiber Stahlseile an der Reling montieren lassen, an denen die Liebesschlösser angebracht werden können. Einziger Wunsch, den sie dabei haben: Es sollen Liebesschlösser aus Messing sein. Gestartet wurde diese einzigartige Aktion zu Valentinstag 2014. Verliebte können aber auch an jedem anderen Tag während einer Überfahrt ihr Zeichen ewiger Liebe hinterlassen.
- Die Rheinfähre "Michaela II" ist ein Familienbetrieb
- Hier können auch Trauungen stattfinden
- Für Liebesschlösser sind extra Seile angebracht
Goldene Brücke im Hofgarten: Romantik nach Plänen im napoleonischen Stil
In seinen Anfangsjahren also etwa Mitte des 16. Jahrhundert lag der damals noch fürstliche Düsseldorfer Hofgarten noch außerhalb der Stadtmauern. Ab dem 18. Jahrhundert entstand der nun auch der Öffentlichkeit zugängliche alte Hofgarten. Der neue Hofgarten hat seine Gestalt, die abgesehen von Änderungen nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute weitgehend erhalten blieb, der napoleonischen Herrschaft zu verdanken. Unter diesem Einfluss entstand auch um 1820 die Goldene Brücke mit dem markanten Geländer aus Goldbronze, für deren Plan der Hofgärtner Maximilian Weyhe und Adolph von Vagedes verantwortlich waren. Beim Neubau aus dem Jahre 1951 waren dann nur noch einige Teile des Geländers aus Goldbronze. An ihrer verspielt romantischen Ausstrahlung hat dies jedoch nicht viel geändert. Von hier aus lassen sich wunderbar die Enten und Schwäne im Schlossgraben beobachten. Zudem ist die Goldene Brücke mit Blick auf die Parkanlage und das Schloss Jägerhof der ideale Ort für das Versprechen ewiger Liebe. Um dies zu unterstreichen haben in der Vergangenheit viele Paare ein Liebesschloss mit dem Brückengeländer verbunden. Leider werden auch diese Liebesschlösser in Düsseldorf seit einigen Jahren entfernt.
- Der Hofgarten lag im 16. Jahrhundert außerhalb der Stadt
- Ist seit dem 18. Jahrhundert der Öffentlichkeit zugänglich
- Ursprünglich war das ganze Geländer aus Goldbronze