Liebesschlösser in Dortmund, da wo Offenheit das Ruhrgebiet prägen

Liebesschlösser in Dortmund, da wo Offenheit das Ruhrgebiet prägen

Über viele Jahrzehnte prägten die Fördertürme das Bild der Stadt. Aber auch Stahl und andere Industrien lockten Menschen aus zahlreichen Ländern in die westfälische Metropole, die gleichzeitig die größte Stadt im Ruhrgebiet ist. So geht es bis heute bunt zu in Dortmund - und tolerant. Denn Geselligkeit, Weltoffenheit und Gastfreundschaft gehören zu den herausstechenden Eigenschaften der freundlichen, warmherzigen Menschen im Ruhrgebiet. Deswegen werden sie ja oft auch liebevoll "Kumpel" genannt. Auch wenn die Körbe schon lange nicht mehr in die Schächte einfahren, wird die alte Bergarbeiterkultur in Dortmund doch liebevoll gepflegt. Ein freundliches "Glückauf" ist hier daher immer noch die bevorzugte Begrüßungsformel. Dort wo der Kohlestaub einst ein hartes Leben bescherte aber auch Wohlstand gebracht hat, sind heute viele junge, innovative Unternehmen angesiedelt. Die Menschen sind von der Eckkneipe in angesagte Locations der Innenstadt abgewandert. Viele Kulturzentren schaffen Kreatives und bieten den Menschen die Gelegenheit auch zu interkulturellen Begegnungen. Die Geschichte der alten Stadt Dortmund bleibt dabei dennoch lebendig. Ihr Name wurde etwa im Jahre 880 erstmalig erwähnt. Die älteste der später weit über 100 Zechen datiert auf das Jahr 1582 und ist mit einem weiteren berühmten Namen in Dortmund verbunden. Sie befindet sich nämlich im Stadtteil Syburg nahe der Ruine Hohensyburg und dem Naturschutzgebiet Ruhrsteilhänge Hohensyburg. Heute ist hier das Besucherbergwerk Graf Wittekind untergebracht. Neben Geschichte, Tradition, Bergbau und Strukturwandel sind in Dortmund aber auch Forschung und Wissenschaft beheimatet. Über 50.000 Studenten beherbergt die Stadt, von denen alleine 32.000 die Technische Universität Dortmund besuchen. Dazu hat Dortmund eine Vielzahl an Veranstaltungsorten zu bieten: Die Stadt verfügt über eine Oper, ein Konzerthaus, mehrere Schauspielhäuser wie die am Hiltropwall oder das Depot in der Nordstadt und Freilichtbühnen an der Hohensyburg, im Westfalenpark oder auch brandneu auf dem Phönix-See. Für Mega-Events aber auch Messen und Kongresse bietet seit 1925 traditionell die Westfalenhalle für etwa 1,5 Millionen Besucher im Jahr Platz. Die Westfalenhalle 1, der größte Saal des Komplexes, ist auf eine Zuschauerzahl von fast 16.000 Menschen ausgelegt. Klar, dass sich hier auch die Weltgrößen des Show- und Music-Biz einfinden.

Ein langer Weg bis das Liebesschloss auch nach Dortmund kam

Ein Ursprungsort für den Brauch, durch ein Liebesschloss ein Zeichen ewiger Liebe zu setzen, ist nicht mit letzter Sicherheit bestimmbar. Wahrscheinlich ist aber, dass hier eine frühere Tradition von Absolventen der florentinischen Sanitätsakademie San Giorgio Pate stand. Sie nahmen nämlich anlässlich ihres Abschlusses ihre Spind-Vorhängeschlösser und befestigten sie an der berühmten Renaissance-Brücke Ponte Vecchino. Den Schlüssel warfen sie in den darunter liegenden Arno zum Zeichen, dass ihre Ausbildung nun endgültig vorbei ist. Es hat wohl einige Zeit gedauert, bis die Sitte quasi in ihr Gegenteil umgekehrt wurde und nicht das Ende einer harten Schule sondern den Anfang einer wunderbaren Liebe bezeichnete. Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren wohl Verliebte in Rom, die auf den Studenten-Brauch in Florenz aufmerksam wurden und ihn in ihrem Sinne umdeuteten: Das Liebesschloss war geboren! Die ersten Bekundungen unverbrüchlicher Treue und Liebe wurden an der Milvischen Brücke in Rom angebracht. Natürlich wurde der Schlüssel in den Tiber, den die Brücke überspannt, geworfen und ein inniges Per sempre! Auf ewig! ausgesprochen.

In Serbien schon seit Anfang des 20. Jahrhundert bekannt

Frühe Belege für das Liebesschloss finden sich aber auch wohl unabhängig von der italienischen Tradition beispielsweise seit Anfang des 20. Jahrhunderts im serbischen Vrnja?ka Banja. Dort verliebten sich eine Lehrerin mit Namen Nada und Relja, der als Offizier in den Ersten Weltkrieg gezogen wurde. Er diente fortan in Griechenland, wo die Liebe ihn zu einer Griechin zog. Nach Vrnja?ka Banja kam er, wohl weil er bei Kämpfen fiel, nie zurück. Die arme Nada nahm sich den Verlust so zu Herzen, dass sie früh und voller Gram verstarb. Ihre traurige Geschichte machte die Runde und viele Menschen in der Stadt nahmen Vorhängeschlösser, versahen sie mit den Initialen von Nada und Relja und befestigten sie an einer Brücke im städtischen Park, die seither den Namen "Brücke der Liebe" trägt. Den Schlüssel warfen sie ins darunter fließende Bächlein, womit sie der Sehnsucht nach ewiger Liebe Ausdruck gaben.

Die Hohenzollernbrücke in Köln machte in Deutschland den Anfang

In vielen Quellen wird die Kölner Hohenzollernbrücke als der Ort genannt, an dem erstmals Liebesschlösser in Deutschland zu sehen waren. Das war im Spätsommer 2008. Tatsächlich ist es aber durchaus möglich und sogar wahrscheinlich, dass frisch Verliebte schon vorher an anderen bisher unentdeckten Orten in Deutschland Liebesschlösser haben zuschnappen lassen. Das soll dann aber auf ewig ihr Geheimnis bleiben. Wie auch immer: Der Brauch verbreitete sich auch hierzulande schnell - vor allem nach der Verfilmung des Bestseller-Romans "Ich steh auf dich" von Federico Moccia, in dem die Protagonisten ihr Liebesschloss an die Milvische Brücke hängen. Dabei werden immer häufiger auch auf Liebesschlösser in Dortmund Namen oder Initialen und oft zudem ein Datum graviert beziehungsweise geschrieben. Das Liebesschloss wird nach italienischem Vorbild meist an eine Brücke befestigt und der Schlüssel in das Gewässer darunter geworfen. Liebesschlösser in Dortmund werden inzwischen an mehreren Locations angebracht. Besonders beliebt sind dabei natürlich Brücken in einem Umfeld, in dem die romanische Stimmung von ganz alleine aufkommt. Aber auch Fußballfans können mit einem Liebesschloss in Dortmund ihre Verbundenheit zum Sport sowie in der Partnerschaft ausdrücken.

Der Rombergpark: Weltweit anerkannter botanischer Park mit verwunschenen Ecken

Etwas abseits, südöstlich von der City bilden der Botanische Garten Rombergpark und der Zoo Dortmund eine Einheit. Zunächst war hier ab 1822 ein englischer Landschaftspark, den die Herren des Wasserschlosses von Romberg anlegen ließen. Gut 100 Jahre später fällt das Gebiet in den Besitz der Stadt Dortmund. Sie gestaltet hier ab 1926 einen Botanischen Park. Unter anderem das Schloss ist ein Opfer des Zweiten Weltkrieges geworden. Der Park wurde jedoch beispielsweise durch einige Pflanzenschauhäuser ständig erweitert. Heute gehören zahlreiche äußerst seltene Pflanzen zum Bestand. Zudem steht der gesamte Park unter Denkmalschutz. Das gilt auch für die Bogenbrücke, die an malerischer Position den Überlauf der beiden Teiche des Parks überspannt. Fast schon etwas geheimnisvoll Verwunschenes hat das Bild der steinernen Brücke mit dem filigranen Eisengeländer an sich. Daher dient sie auch als beliebtes Motiv für ein romantisches Hochzeitsfoto. So verwundert es auch nicht, dass sich Liebespaare hier gerne treffen, um durch ein Liebesschloss ihre Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen. Glücklicherweise hat die verantwortliche Parkleiterin bei der Stadt Dortmund dafür Verständnis. Sie will die Liebesschlösser in Dortmund hängen lassen. Nur falls Renovierungsarbeiten durchgeführt werden müssen oder Schäden entstehen, würden sie abgenommen.

  • Ehemaliger Englischer Landschaftspark mit vielen seltenen Pflanzen
  • Gut erreichbar vom Stadtzentrum
  • Ein Besuch kann mit dem des angeschlossenen Zoos verbunden werden
Die "Wand der Liebe" lässt nicht nur Fußballerherzen höher schlagen

Nicht viele Clubs waren so häufig Deutscher Meister wie der 1909 gegründete Ballspielverein Borussia 09 e.V. Dortmund - kurz BVB. Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte der Verein, von wenigen Ausnahmen wie zwischen 1972 und 1976 abgesehen, in der ersten Liga. So viel Leistung wird in Dortmund natürlich mit einer großen Fangemeinde belohnt. Die Spiele im Heimstadion Signal Iduna Park in der Nähe der Westfalenhalle finden daher meist vor gut gefüllten Rängen statt. Vor dem Stadium befindet sich seit 2013 eine neue Attraktion. Hier haben die Borussen, gesponsort vom Sportartikelhersteller Puma, am August-Lenz-Haus eine Zaunwand errichten lassen. Zweck des Ganzen ist, Fans die Möglichkeit zu geben, an diesem Ort Liebesschlösser in Dortmund anbringen zu können. Den Anfang machte der damalige Trainer des Erstligisten, Jürgen Klopp. Wie der Zufall es wollte, war am Eröffnungstag der Hochzeitstag der Eheleute Jürgen und Ulla Klopp und daher ist an der "Wand der Liebe" auch ein Liebesschloss mit der Gravur "Kloppo und Ulla" zu finden.

  • Der BVB ist eine Institution in Dortmund
  • Die "Wand der Liebe" wurde eigens zum Anbringen von Liebesschlössern aufgestellt
  • Nach einem Liebesschloss mit der Gravur "Kloppo und Ulla" suchen
Der Phönix-See: Erholung, wo früher Stahl geschmolzen wurde

Ein paar Kilometer östlich vom Dortmunder Stadtzentrum befindet sich auf dem Gelände eines ehemaligen Stahlwerkes der künstlich angelegte Phönix-See. Geplant war das Areal als Naherholungsgebiet mit Wohnbereichen. Natürlich haben auch gastronomische Betriebe sowie einige Geschäfte den Weg an die neuen Ufer gefunden. Ganze 230 Millionen Euro ließ die Stadt Dortmund sich die Anlage des gut 1.200 Meter langen und über 300 Meter breiten Sees ab 2006 kosten. Die Eröffnung war am 9. Mai 2011. Zum See gehört auch die über eine Brücke erreichbare Kulturinsel, auf der verschiedene Veranstaltungen vom Konzert bis zur Theateraufführung stattfinden können. Zudem gibt es im östlichen Bereich ruhig gelegene, üppiger bepflanzte Gebiete mit romantischer Atmosphäre. An einer Brücke hier tauchten so auch schon kurz nach der Eröffnung erste Liebesschlösser auf. Inzwischen sind die Liebesschlösser in Dortmund aber auch an anderen Geländern und Brücken des Phönix-Sees zu finden.

  • Hier stand früher ein Stahlwerk
  • Künstlicher See, 1.230 Meter lang, 310 Meter breit, 230 Millionen Euro teuer: Ein ehrgeiziges Projekt
  • Auf der Kulturinsel finden Events statt